Nelly kam im Alter von 6 Monaten im Oktober 2014 über den TSI Odenwald zu uns. Ihre Pflegestelle hatte schon gute Vorarbeit geleistet und so war die kleine Maus bereits stubenrein und konnte „Sitz“ machen. Sie ist eine eher ruhige Hündin, die erst einmal abwartet, anstatt kopflos nach vorne zu preschen. Problemlos hat sie sich in unseren Tagesablauf eingebracht und verstand sich prima mit unserem „Ersthund“, einem Schäferhund-Mischling namens Amy. Amy starb leider im Jahr darauf, so dass Nelly zum Einzelhund wurde. Im Alter von zwei Jahren erblindete sie am grauen Star, laut Tierarzt könnte das genetisch bedingt sein, den Test dazu haben wir allerdings nicht machen lassen. Stattdessen wurde sie an beiden Augen operiert, aber durch diverse Nebenwirkungen der OP erblindete sie kurz darauf erneut (auf dem linken Auge sieht sie vermutlich noch ca. 10%). Da sie durch ihr Handicap noch vorsichtiger wurde als zuvor, habe ich Ihr Selbstbewusstsein durch Mantrailing und Fährtensuche stärken können. Sie ist ein echter Traumhund, Zuhause sehr ausgeglichen und beim Gassi gehen beweist sie Power durch Fährten suchen, Futterbeutel bringen und schwimmen. Wenn Corona vorbei ist, werden wir uns beim DRK zum Therapiehundeteam ausbilden lassen (s. Zeitungsartikel), da sie durch ihre gelassene Art der perfekte Hund für dieses Ehrenamt ist. Ansonsten begleitet sie uns treu überall hin, ob im Urlaub oder bei sonstigen Unternehmungen ist sie immer dabei. Mein 12 jähriger Sohn darf alles mit ihr machen, schon allein deshalb ist sie für uns der perfekte Familienhund und nun suchen wir eine Ergänzung für sie. Gerne darf der/die „Neue“ aktiv (bitte nicht hektisch, kein Terrier) sein, damit mein Sohn mit unserem neuen Familienmitglied joggen und spielen kann. Meine größte Angst wäre, dass der Zweithund unsere Nelly durch Ihre Behinderung dominiert und das möchte ich auf keinen Fall. Schöner wäre es, wenn sich der/die „Neue“ an unserer kleinen Maus orientieren würde. Der Spruch „jemandem blind vertrauen“, hat durch Nelly an Bedeutung für uns gewonnen, da sie uns und wir ihr wirklich komplett vertrauen – die Erblindung hat uns noch näher zusammengebracht als das jemals zuvor bei einem Hund der Fall war.