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11. Dezember

Cassie

In einem verborgenen Schafstall begann meine einsame Reise. Ich, Cassie, durchstreifte die Welt mit meinen fünf winzigen Welpen, ohne ein festes Zuhause. Ein Bauer aus Georgopoli rief nach euch, als er uns in seinem Stall fand. Ihr kamt mit einer Hundefalle im Auto, denn mein Umgang mit Menschen war mir fremd. Es war die allerletzte Sekunde, als ihr eingriffet. Ein Welpe lag schon völlig unterkühlt im Regen. Dann ging auch ich in die Falle, und so zogen wir alle sechs zu Apal.

Mein Herz schlug vor Angst, denn ich war scheu und ängstlich. Die Welpen waren entwöhnt und im Kindergarten, und ihr konntet euch auf mich konzentrieren. Im Umgang mit anderen Hunden war ich unkompliziert, aber die Menschen verschreckten mich. Mit viel Geduld begann ich, mich anfassen zu lassen und Vertrauen aufzubauen. Das war mein altes Leben.

Es verging einige Zeit, bis ich am 12.03.2021 zu meiner Marion kam. Ängstlich und scheu betrat ich mein neues Zuhause. Die ersten Tage waren eine Herausforderung, und ich konnte nicht ins Haus kommen. Doch mit der Zeit gewöhnte ich mich daran. Marion gab mir die Zeit, die ich brauchte. Wochen und Monate vergingen, mit kleinen Fortschritten und Rückschlägen.

Obwohl ich immer noch nicht Gassi gehen konnte, durfte ich auf der Couch und im Bett sein. Mein Leben war eingeschränkt, aber Marion war geduldig. Dann kam der Durchbruch am 09.05.2022. Ich zeigte, dass ich keine große Angst mehr vor der Leine hatte, und wir gingen gemeinsam Gassi. Das Gefühlschaos in Marion konnte ich spüren.

Am 31.05.2022, konnten wir bereits eine Stunde Gassi gehen. Marion ist dankbar für jeden Fortschritt und erfüllt mich mit Freude. Ich spiele, freue mich, wenn sie nach Hause kommt, und lasse mich gerne streicheln.

Die Tage in meinem neuen Zuhause vergehen wie eine sanfte Brise, seit ich bei Marion angekommen bin. Von Anfang an spürte ich ihre Geduld und Liebe, die mir Raum für meine eigene Entwicklung gab. Die Umgebung war zunächst fremd, und meine anfängliche Scheu begleitete mich bei jedem Schritt.

Doch dann kam dieses Ding namens Auto. Anfangs zögerte ich, den Weg zur Garage mitzugehen, aber mittlerweile kann ich es kaum erwarten, dass Marion die Garage öffnet. Das Auto ist für mich zu einem sicheren Hafen geworden, und der Fahrtwind streichelt mein Fell, während wir die Welt erkunden.

Auch die Begegnungen mit anderen Menschen wurden zu einem Abenteuer. Ich schnuppere ausgiebig an ihren Händen und fordere sie auf, mich zu streicheln. Fremde werden zu Freunden, und es ist erstaunlich, wie meine anfängliche Zurückhaltung langsam schwindet.

Fast jeden Tag überrasche ich nicht nur Marion, sondern auch mich selbst mit kleinen Fortschritten. Die Zeit, die mir gewährt wurde, hat Wunder in meinem Inneren bewirkt. Mein Herz öffnet sich immer mehr, und ich beginne, die Welt mit neugierigen Augen zu sehen.

Das Auto, die Menschen, die Liebe und Zeit, die Marion mir schenkt – all das formt meine Welt und verändert mich von Tag zu Tag. Jeder Augenblick ist ein kleines Geschenk, und ich spüre, wie sich meine Ängste in Vertrauen verwandeln.

Eure glückliche Cassie