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Rudi in memoriam

Rudi kam zu uns, nachdem sein Herrchen einen Unfall hatte und nichtmehr in der Lage war, für ihn zu sorgen. Er war unser Dauergast.

Kalo Taxidi, Rudi

Rudis Geschichte

Ein Staffordshire Terrier, verurteilt um sein Leben bei uns zu fristen, weil er in Deutschland wegen seiner Rasse nicht willkommen war.

Wer Rudi gekannt hatte, würde wissen, das all diese Kampfhunde Vorurteile nur eins sind: Vorurteile!

Er war ein wahrer Gentleman – würdig, geduldig, liebevoll und freundlich. Fast alle Hunde, die bei uns waren, haben eine Weile einen Zwinger mit ihm geteilt. Für viele war er der erste Hundefreund;

von Rudi lernten sie was Spielen und normales Verhalten ist. So konnten sie gut sozialisiert in ein neues Leben ausfliegen – aber Rudi mußte hierbleiben…

Er liebte Leckerlis, das Spiel mit anderen Hunden, sich wärmen in der Frühlingssonne, im Sommer sich in der Badewanne abkühlen und natürlich viele lange Streicheleinheiten.

Was er nicht so mochte waren Katzen, Autos, im Regen laufen und Pillen schlucken…und von den letzten gab es viele.

Denn gesundheitlich stand Rudi nicht auf der Sonnenseite des Lebens: er hatte Leishmaniose, Futterallergien und chronische Verdauungsprobleme. In den Jahren, die er bei uns war, haben wir so ungefähr alles ausprobiert um sein Leiden zu lindern. Letztendlich war es Cortison, was seine mangelhafte Verdauung in den Griff bekam. Dadurch konnte er wieder fressen, was die anderen auch bekamen und uns natürlich sehr freute!

Leider kreierten die Nebenwirkungen des Cortisons andere Probleme. Rudi wurde dick. Er war sichtbar unglücklich mit seiner „neuen Form“. Gassigehen ging manchmal gar nicht mehr, so unbequem hat sich sein Körper für ihn angefühlt. Das Übergewicht war buchstäblich eine Last, die schwer zu tragen war.

Zusätzlich gab es schlimme Hautprobleme, die wir nicht in den Griff bekamen – und damit kam die Frage über seine Lebensqualität immer häufiger auf.

In Rudi´s Körper wütete ein Krieg… und nie würde er als Gewinner da rauskommen….

Wir haben mit Rudi gelitten, wenn es ihm schlecht ging und wir haben uns mit ihm gefreut, wenn er wieder aus dem Tal hochkam.

Aber irgendwann kam der Punkt, an dem seine Lebensfreude immer weniger wurdeund sein Leiden immer größer….

Wir mussten eine Entscheidung treffen, die uns unsagbar schwerfiel: wir mussten Rudi gehen lassen!

Sein Körper war ein Gefängnis… uns blieb nichts anderes übrig, als ihn daraus zu befreien.

Für uns gibt es jetzt nicht nur die Trauer, sondern auch ein bischen das Gefühl von Versagen.

Trauer, weil es Rudi nicht mehr gibt. Das Gefühl von Versagen, weil das, was wir ihm so sehr gewünscht hatten – gesund sein, ein eigenes Zuhause, seinen eigenen Menschen zu haben – sich nicht erfüllt hat.

Kalo taxidi Rudi, du warst einer von den ganz Lieben.

Falls es ein nächstes Leben gibt, hoffen wir, daß du genau soviel Glück haben wirst, wie du in diesem Leben Pech hattest.

Du verdienst das Beste!!

Rudis Bilder