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Dagu

Auf dem Weg von Rethymnon nach Plakias sehe ich ihn neben der Hauptverkehrsstrasse. Er geht etwas wankend und unsicher, sieht irgendwie verloren aus.

Dagu:
So jung und schon so viel erlebt.

Schnelle Fakten zu Dagu

  • Geschlecht: männlich
  • Farbe: schwarz
  • Rasse: Labradormischling
  • Größe: Schulterhöhe ca. 45 cm
  • Gewicht: ca. 15 kg
  • Alter: 6 Monate alt

Sonstige Infos

Dagu ist ab sofort ausreisefertig und freut sich auf eine neue Familie. 

Dagus Geschichte

Nachdem ich ihn entdeckt hatte war klar – irgendetwas stimmt nicht. Also anhalten und nachschauen. Er ist scheu und rennt natürlich weg. Da er nicht so schnell ist, schaffe ich es dann aber doch ihn nach 20 Minuten einzufangen.

Beim näheren Betrachten wird dann auch schnell klar, warum er nicht mehr so gut und flink laufen kann.

Ein Auge ist weisslich eingetrübt und er scheint auf diesem Auge nichts sehen zu können.

Natürlich nehme ich ihn mit und er kommt erstmal ins Haus, um ihn besser beobachten zu können.

Er ist verschüchtert. Das ist normal. Auffällig, dass er panische Angst vor Dingen hat, die er nicht versteht. Beispielsweise auch vor ruckartigen, schnelle n Bewegungen.

Er scheint traumatisiert. Wir wissen nicht, was vorgefallen ist, aber es muss sehr schlimm für ihn gewesen sein.

Der nächste Schreck

Nachdem er sich erstmal einlebt folgt auch gleich schon der nächste Schreck. Er kann nicht Wasserlassen. Das kann schnell gefährlich werden. 

Dann die Entwarnung. Nach 2 Tagen klappt es dann endlich, als die Blase zum Platzen voll gewesen sein muss. Wir können erstmal für den liebenswerten Kerl aufatmen. 

Der Tierarzt kann nichts feststellen, alle Werte sind ok. Er rät allerdings zu einer späteren Kastration, weil sein Geschlecht irgendwie unterentwickelt aussieht. 

Eine Kastration ist für uns eh selbstverständlich. 

Das Problem mit dem Wasserlassen stellt sich nach ein paar Tagen dann auch komplett ein und bei jedem Gassi gehen kann er es wieder ohne Probleme.

Sein Auge wird für eine Weile verschlossen, in der Hoffung, dass es sich so regenerieren kann.

Dies ist aber leider nicht der Fall und auch spezielle Augentropfen bringen keine positive Veränderung.

Wir vermuten aufgrund seines Verhaltens, dass er zumindest Schatten sehen kann. Mehr leider nicht.

Was muss Dagu schon alles erlebt haben?

Er scheint Schmerzen zu haben, wenn man ihn hochhebt. Auch wenn man eine Gesichtshälfte streichelt. Und es scheint, als würden die Augentropfen direkt ins Mäulchen laufen. Daher entschliessen wir uns dazu Röntgenaufnahmen machen zu lassen.

Dann die bittere Gewissheit: Er wurde mit einem Schrotgewehr im Gesichtsbereich verletzt.

Warum, wieso und was vorgefallen ist, wird für immer ein Rätsel bleiben.

Es ist unglaublich traurig, zumal alle unseren Verein kennen und wir alles daran setzen, Notrufe abzuarbeiten und zu helfen, wenn jemand Probleme hat.

Positive Entwicklung

Nach nun drei Wochen hat Dagu sich prächtig entwickelt. Seit ein paar Tagen ist er im Hunderudel und geniesst es in vollen Zügen. Er war im Haus derart gelangweilt, dass er alles kaputtmachte, was ihm zwischen die Zähne kam.

Er ist einfach ein junger Hund, der die Welt entdecken will. Und alles kennenlernen will. 

Turnschuhe, Geschirre, Leinen, sein Bett. Nichts war vor ihm sicher. 

Jetzt können alle wieder etwas entspannen und der Dagu lacht uns glücklich an, weil er keine Angst mehr vor den anderen Hunden hat.

Er ist ein absolut verschmuster, liebevoller Rüde, der keine Probleme mit Katzen hat und sich mehr und mehr zutraut.

Auch läuft er gut am Geschirr.

Vorsicht ist geboten, wenn er übermütig wird und einem ein „Bein stellen“ möchte. 

Ein Zuhause für Dagu

Es ist eine unglaublich berührende Geschichte mit Dagu und wir wünschen ihm von ganzem Herzen jetzt ein sicheres Zuhause, wo er ankommen darf. Und wo er sicher in die Zukunft schauen kann.