Gute Reise AMIE
Wir sind sehr traurig, euch nun die Fortsetzung von AMIEs Geschichte erzählen zu müssen.
Sie wurde in Amoudi ausgesetzt und wir bekamen einen Anruf, dass dort eine hungernde Hündin herumstreunt.
Tierliebe Griechen haben sie, auf unsere Bitte hin, angebunden und uns angerufen.
Uns fehlt einfach die Zeit für stundenlanges Einfangen..
So kam sie zu uns und verbrachte erstmal ein paar Tage in meinem Haus, da alle Zwinger überbelegt waren.
Dann kam die Kastration und danach ging ein fürchterliches Drama los.
Sie hatte Ausfallerscheinungen.
Konnte nicht mehr gut sehen, hatte einen wackelnden Gang, stiess gegen die Zwingerbegrenzungen.
Dazu eine enorme Unruhe.
Also wieder zum Tierarzt und sie bekam Infusionen und Antibiotika, denn sie entwickelte auch Fieber.
Wieder zurück steigerten sich die Symptome immens und wir suchten uns eine Klinik, in der sie unter Dauerbeobachtung sein konnte.
Nach 4 Tagen kam sie zurück mit der Diagnose eines Schlaganfalls und dies seien noch Auswirkungen, die sich in 14 Tagen legen sollten.
Ich hatte schon lange nicht mehr ein derart hilfloses Gefühl, denn mein Bauch sagte mir, dass dies nicht alles sein kann.
Es war aber zu spät nochmal zum Tierarzt zu fahren und wir mussten diese Nacht alleine durchstehen.
Sie konnte nicht in den Zwinger zu den Anderen, sie schrie in einen aufgebauten Käfig bei mir im Haus ( es erschien mir das Einfachste, weil bereits andere Kandidaten im Wohnzimmer waren) und am Schluss konnte ich sie eigentlich nur noch im Arm halten und beruhigen, denn sie bekam in 20 Minuten Abständen krampfartige Attacken.
Diese Bilder sind wie eingebrannt in meinem Kopf und auch mein eigenes Ensetzen über die Not und Qual von AMIE.
Sie war wie von Sinnen.
Zwischendurch gab es kleine Verschnaufpausen, indem ich mir telefonischen Rat holte und eine Valiumdosis vorbereitete.
Es waren Krampfanfälle, wahrscheinlich durch Medikamente bei Kastration und der weiteren Behandlung ausgelöst.
Eine angeborene Störung, bestimmte Medikamente nicht normal verarbeiten zu können und dies verursachte cerebrale Anfälle.
Mir kam es vor wie Explosionen im Kopf.
Damit ich nicht auch noch welche bekam vor lauter Schreck versuchte ich mich zu beruhigen und hielt AMIE nur noch im Arm, beruhigte sie, stützte sie und hoffte besseren Wissens auf einen guten Ausgang.
Es gab kein Happy end.Sie verstarb nach 2 Stunden in meinem Arm und ich brauchte lange, um mich wieder zu fassen.
Wir hatten keine Chance, hatten alle Hilfsangebote ausgelotet und genutzt und dann dieses Ende.
Selbst die Tierärzte waren überfordert.
Es tut entsetzlich weh, aber auch diese Hilfslosigkeit ist Teil unserer Arbeit, der wir uns immer wieder stellen müssen und damit umgehen Lernen müssen.
Uns bleibt jetzt nur, AMIE eine GUTE REISE zu wünschen und zu hoffen, dass sie spüren konnte, dass wir ihr von Herzen ein anderes Ende gewünscht haben.