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Tashi

Tashi hat den Kampf leider verloren. Wir hoffen, dass sie unsere Liebe aus den letzten Wochen mitnehmen konnte.

Maunzend machte sie sich auf meinem Grundstück bemerkbar und hatte fürchterlichen Hunger. Sie war sehr scheu und wild. Glücklicherweise ging sie sofort in die Falle.

Also baute ich einen Behandlungskäfig auf und liess sie erstmal „ankommen“. Sie sah viel zu dünn aus und irgendwie krank. Schnell stellte sich heraus, dass die starken Durchfälle durch Giardien bedingt waren und eine wochenlange Therapie begann.

So wurde Tashi auch nach und nach zahmer, wenn ich ihr auch nicht völlig vertraute, da sie mir immer mal wieder eine zwiebelte, wenn ich gar nicht mehr damit rechnete. Sehr schmerzhafte Lektionen, dass ein Teil in ihr wild bleib.

Die Durchfälle bekamen wir in den Griff, das weitere Päppeln begann, da sie viel zu klein für ihr Alter war. Dann bekam sie einen Abzess an einem Auge, der mehrmalige TA Besuche verlangte und verschiedene Therapieversuche, den richtigen Keim zu eruieren, der diese Infektion ausgelöst hatte.

Es blieb ein milchiges Auge als Endresultat, auch wenn die Infektion abgeklungen war. Ein Test auf Katzenaids und Leukose fiel negativ aus. Denn langsam hatten wir den Verdacht, dass etwas mit ihrem Immunsystem nicht stimmte.

Als sich die Hornhaut von dem Auge lösen wollte, versuchte eine Tierärztin, dass dritte Auge als Schutz der Hornhaut für 10 Tage über dem Auge zu fixieren.

Von dem Halskragen war Tashi schwer genervt und auch meine Nerven lagen mittlerweile blank. Was muss ein Tier ertragen? Wo stoppt man? Keiner mag Gott spielen und diese Entscheidung treffen. Natürlich versuchen wir alles, was gut vertretbar ist, aber als sie dann auch noch einen Wasserbauch entwickelte und der Versuch, das Auge zu retten, auch beim Check up ein katastrophales Ergebnis brachte haben wir sie schweren Herzens erlöst.

Es ist nicht mit Sicherheit zu sagen, aber vermutlich hatte sie FIP, eine infektiöse, fast immer tödliche Erkrankung. Und eben sehr schwer zu diagnostizieren.

Ich bin zutiefst traurig, dass wir unseren gemeinsamen Kampf für ihre Gesundung verloren haben, aber Tashi hatte keine Chance auf ein gesundes Leben. Und auch dass müssen wir akzeptieren und respektieren.

Sie fehlt mir unglaublich und ich kann nur hoffen, dass sie meine Liebe mitnehmen konnte. Denn das habe ich aus tiefstem Herzen getan.

Mach es gut auf deiner Reise kleine Tashi!

Sehr traurige Grüsse,
Brigitte