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Stall- und Kettenhunderunde im Frühjahr 2019

Hallo Ihr Lieben,
die Stall- bzw. Kettenhunderunde ist geschafft. Es wurden 270 Hunde versorgt. Sprich die Anzahl der zu versorgenden Hunde hat sich deutlich erhöht.

So jung und schon an der Kette

Viel Arbeit – und mehr

Das Ausmass der Arbeit wird vielleicht an der Anzahl der mithelfenden Personen und anfallenden Tageseinheiten deutlich:

Jeweils 3 Personen sind an 9 Tagen zwischen sechs und acht Stunden im Einsatz gewesen.

Hut ab vor und danke an jeden, der mitgeholfen hat, denn spätestens beim ersten Mitfahren erfährt man, wie anstrengend diese Runde sowohl körperlich als auch psychisch ist.

Es verlangt einem wirklich alles ab. Man sieht Dinge, die man aus unserem Alltag einfach nicht gewohnt ist. Und muss körperlich schwer schuften.

Der Zustand der Tiere

Die meisten Tiere waren in einem „guten“ Zustand von der medizinischen Warte aus betrachtet. Dies ist sicherlich der regelmässigen medizinischen Betreuung unsererseits zuzuschreiben. Das ist gut. Hier merkt man, dass sich die Situation bessert.

Was aber viel mehr belastet, ist die Ohnmacht, nicht noch mehr für all diese Hunde tun zu können.

Wohl wissend, wie sozial und menschenbezogen alle sind, müssen wir sie in den jeweiligen Situation zurücklassen und wir denken, die Fotos werden deutlich machen, warum uns dies unglaublich schwer fällt.

An der Kette, im Niemandsland, im Dreck, mit dem Minimum zum Überleben versorgt, keine Kontakte, keine Abwechslungen. Kein Leben für ein intelligentes und soziales Tier.

Die Dankbarkeit der Hunde

Und trotzdem (oder gerade deswegen) erwarten die meisten uns sehnsüchtig und sind dankbar für jeden Handgriff, für jede kleine Abwechslung und Hilfe, die wir ihnen zukommen lassen.

Es zerreisst uns jedes Mal das Herz und diese Runde ist nur zu schaffen, indem wir uns immer wieder zusammenreißen und versuchen stark zu sein.

Wir müssen uns immer wieder sagen, dass wir sie nicht alle retten können. Dass wir ihre Lebensumstände nicht sofort komplett verändern können. Und, dass wir trotzdem versuchen müssen für sie da zu sein. So klein und minimal diese Hilfe auch erscheint.

Gerade die Regelmäßigkeit und die Gespräche mit den Besitzern sind es, die langsam, leider viel zu langsam, vielleicht zu einem Umdenken führen können.

Traurige Geschichten

In mehreren Fällen mussten wir Tiere zur Behandlung zum Tierarzt fahren, da sie Ohrenentzündungen hatten, zu dünn waren und einen dementsprechenden Check up brauchten. Drei Hunde wurden aufgenommen, da sie vom Besitzer unerwünscht waren bzw. nicht mehr gebraucht wurden.

Ein Hund war so dünn, dass wir Angst hatten, dass er es nicht überlebt und auf Anfrage beim Besitzer, was der Grund dafür sei, kam die Gegenfrage, von welchem Hund wir reden würden?

Unerklärlich, aber sie hatten ihn vergessen. So scheint es jedenfalls. Natürlich haben wir ihn mitgenommen und er wird nun kräftig gepäppelt.

Eine weitere, sehr unschöne Situation war ein Miniwelpe schon an der Kette. Oder eine Hundefamilie, die sich eine Plastiktonne teilen musste. Also Mama,Papa und 5 Welpen.

Die Welpen wurden aufgenommen, die Mama abgestillt über mehrere Tage und der Vater kam
zu uns, da der Bauer eigentlich nur einen Hund wollte. Warum er einen unkastrierten Rüden zu einer unkastrierten Hündin setzt, bleibt kommentarlos dahingestellt.

Sicher ist, dass die Hündin später über uns kastriert werden wird, damit es nicht noch einmal zu so einer
Situation kommen kann.

Viele nicht mehr benutzte Hundehütten wurden umgestellt sprich an Plätze gebracht, wo Hunde noch auf eine Hütte gewartet haben.

Einige Kandidaten mussten zur Schur abgeholt werden, da sie wie kleine Schafe aussahen:-)

Welpen und Kastration

Insgesamt waren „nur“ zwei Welpenwürfe auf der ganzen Runde, bei der Anzahl der Tiere erstaunlich wenig und zwei Hündinnen waren trächtig. Mit allen Besitzern haben wir natürlich gesprochen und nochmals wegen einer Kastration nachgefragt. Bis auf zwei Fälle dürfen wir die Hündinnen später kastrieren, was uns sehr glücklich macht.

Auch hier scheint langsam ein Umdenken einzusetzen.

Von dem zweiten Welpenwurf haben wir weitere zwei Welpen aufgenommen, da ein Welpe einen Hüftschaden hat und wir uns um ihn kümmern möchten, wenn er alt genug ist.

Halsbänder

Da alle Hunde ein Seresto Halsband bekamen, sind sie nun über die kritischen Monate gegen Zecken und Flöhe geschützt und natürlich gab es die obligatorische Entwurmung gratis dazu.

Fazit

Eine sehr anstrengende Stallhunderunde neigt sich dem Ende zu und hinterlässt das Gefühl, zumindest etwas zu der Verbesserung der Lebenssituation dieser Tiere beigetragen zu haben.

Danke an alle, die in irgendeiner Form daran mitgewirkt haben, dass diese Runde stattfinden konnte. Durch Zusenden von Spenden, finanzieller oder mentaler Unterstützung und Mithilfe in der Praxis.

Nur gemeinsam sind wir stark!

Wir brauchen Eure Unterstützung

Der Einsatz für unsere Kettenhunde kostet jedes Jahr einen guten fünfstelligen Betrag. Nur durch Eure Spenden können wir dies leisten.

Bitte helft uns auch weiterhin den Tieren eine Stimme zu geben und ihnen Stück für Stück ein besseres Leben zu ermöglichen. Spendet für die Tiere und unsere Arbeit.

Danke im Namen der Tiere.

Bilder der Ketten- und Stallhunderunde